Sonntag, August 27, 2017

Jodi Picoult: Bis ans Ende der Geschichte

Dieser Roman der amerikanischen Schriftstellerin erschien 2013 unter dem Titel The Storyteller in den USA. Seit 2015 liegt die deutsche Übersetzung vor. Was die Romane Picoults besonders auszeichnen, sind die Perspektivenwechsel, die sie innerhalb der Story vornimmt. Verschiedene Protagonisten sprechen jeweils von sich her auf die Situation und lassen die Handlungen vielschichtig und lebendig werden. In diesem Roman sind die Personen Sage, eine junge Frau, Minka, ihre Grossmutter, Josef, ein alter Freund, und Leo, ein Anwalt, der bei einer Ermittlungsbehörde arbeitet. Die Themen dieses Buches sind der Holocaust, Schuld, Strafe, Sühne, Gnade, Vergebung und natürlich Beziehungen. Picoult erspart einem beim Lesen kaum etwas, in ihren Romanen kommen sowohl die schönsten Lebensmomente und schwierigsten Erfahrungen vor. Und in diesem Roman sind die schwer ertragbaren und unverarbeitbaren Lebenserfahrungen von Holocaustüberlebenden ausgedehnt. Trotzdem gibt die Autorin in der Stimme eines Priesters eine Art Fazit auf den Seiten 543 und 544 weiter: ... Aber er (der Täter) verdient es, dass du (Opfer) ihm vergibst, weil er ansonsten wie Unkraut in deinem Herzen wachsen wird, bis es erstickt und davon überzogen ist. Die Einzige, die leidet, wenn du diesen ganzen Hass hortest, bist du... Du (Täter) bist nicht wichtig genug, mich (Opfer) im Würgegriff zu halten. Du wirst mich nicht in der Vergangenheit gefangen halten. Ich bin es wert, eine Zukunft zu haben.

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